Den Papa erfolgreich eingeholt

"Ein Traum ist in Erfüllung gegangen. Jetzt habe ich den Papa eingeholt." Marcel Rühle (19), neuer deutscher Kart-Meister in der Klasse sechs vom RMV Steinenbronn, legte Erfolgstrainer Frank Rühle, selbst früherer deutscher Meister, als Familienoberhaupt zwinkernd den Arm um die Schulter.

Von Manfred Frank

STEINENBRONN. Der Spruch des Tages kam von RMV-Boss Werner Hildebrand: "Wir haben jetzt vier Jahre hintereinander immer einen deutschen Meistertitel geholt. Das ist sensationell." Es war tatsächlich ein großer Tag in Plettenberg. Endläufe um die deutsche Meisterschaft im Kart-Rennsport, 204 junge Fahrer aus ganz Deutschland in der Endausscheidung am Start. Nervenflattern, ein Kart geht mit technischen Problemen zu Bruch und dann auch noch Probleme mit den Lichtverhältnissen - die Flitze-Könige aus Steinenbronn steckten auf dem Weg zu Titeln alles weg. "Es war mega, wie wir dort als RMV Steinenbronn gefahren sind", jubelte Trainer Frank Rühle. Die zwei Tage in Plettenberg waren schließlich nicht irgendwas. Fahrer Timo Meyer: "Wir hatten starke Konkurrenz. Es war nicht einfach."

Ganz vorne dran Trainer-Filius Marcel Rühle: Er holte sich als Sieger in der Klasse sechs den Titel, war außerdem tagesschnellster Fahrer in der Mannschaftswertung mit dem Team Steinenbronn I (Marcel Rühle, Marc-Andre Hildebrand, Christopher Junge, Simon Spitzer und Timo Meyer), das Platz zwei belegte. Außerdem noch im neuen Trophäenschrank: die Pokale von Vizemeister Timo Meyer und Simon Spitzer auf Platz drei (beide Klasse vier).

Steinenbronns RMV-Vorsitzender Werner Hildebrand hob beide Arme und hatte genau nachgerechnet: "Mit acht deutschen Meistertiteln in den vergangenen Jahren sind wir derzeit die erfolgreichste Kart-Mannschaft Deutschlands." Aktueller Kart-Krösus im Schönenbuch ist aber Marcel Rühle. Der Trainersohn meinte: "Es war mein erstes Jahr in Klasse sechs. Und dann gleich die deutsche Meisterschaft. Das ist schon toll." Der Renn-Kurs in Plettenberg wäre den schnellen Steinenbronner Jungs entgegengekommen, so Rühle. "Und wir hatten Glück, dass es keinen Regen gab."

Bei einer Feierstunde für die erfolgreichen RMV-Fahrer auf dem Sandäcker-Gelände schaute außerdem hoher Besuch vorbei: Marco Walz, Inline-Alpin-Weltmeister und Gold-Junge bei den Inline-Läufen in China, machte als Gratulant die erste Flasche auf. Und er war auch einer der Ersten, der den Meisterschafts-Pullover von Champion Marcel Rühle signierte. Mit dem Versprechen, dem neuen deutschen Meister am Samstag nacheifern zu wollen. Denn da finden in Steinenbronn die deutschen Meisterschaften im Inline-Alpin-Sport statt. Mit allen wird es dann sicherlich bei der Sportlerehrung, die große Würdigung durch die Gemeinde, am 5. Dezember im Bürgerhaus-Saal noch einmal ein Wiedersehen geben.